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Biografie (Fortsetzung)

Dolly Partons erste Solo Single, „Just Because I’m a Woman“, wurde im Sommer 1968 veröffentlicht und hatte mit Platz 17 der Charts nur mittelmäßigen Erfolg. Bis 1970 waren keine ihrer Solo Auftritte – nicht einmal „In The Good Old Days (When Times Were Bad)“, ein Song, der später Maßstäbe setzte – je so erfolgreich wie die Duette mit Porter Wagoner. 1968 wurde das Duo von der Country Music Association zur Sängergruppe des Jahres ernannt, Dollys Soloaufnahmen wurden jedoch weiterhin ignoriert. Porter und Dolly waren beide nicht sehr glücklich darüber, dass Dolly mit ihrer Solokarriere keinen Erfolg hatte, hatte Porter doch einen bedeutenden finanziellen Anteil an ihrer Zukunft – seit 1969 war er ihr Co-Produzent und besaß fast die Hälfte des Verlages Owepar.

1970 war die Enttäuschung beider über Dollys mangelnden Soloerfolg schließlich so groß, dass Porter sie schließlich den Song „Mule Skinner Blues (Blue Yodel No. 8)“ von Jimmie Rodgers singen ließ – ein Einfall, der sich lohnte. Die Platte schoss auf Platz drei der Charts, und kurz darauf erschien ihre erste Nr. 1 Single „Joshua“. In den folgenden zwei Jahren landete sie zusätzlich zu ihren Duetten eine Reihe von Solo Hits, unter anderem ihre Erkennungsmelodie „Coat of Many Colors“ (Platz 4, 1971). Ihre Singles erzielten zwar einigen Erfolg, waren jedoch keine Kassenschlager, bis „Jolene“ Anfang 1974 auf Platz 1 landete. Nach Veröffentlichung des Songs beendete Dolly die Tourneen mit Porter, trat aber bis 1976 weiterhin mit ihm im Duett im Fernsehen auf.

Dolly Parton

Nach der Trennung von Wagoner wurden Dollys Platten ausgefallener und vielseitiger. Ihre Songpalette reichte von der Ballade „I Will Always Love You“ (Platz 1, 1974) und dem rassigen Song „The Bargain Store“ (Platz 1, 1975), über den Crossover Popsong „Here You Come Again“ (Platz 1, 1977) bis zum Disco-Experiment „Baby I’m Burning“ (Platz 25 der Pop Charts, 1978). Von 1974 bis 1980 landeten ihre Songs regelmäßig in den Top Ten der Country Charts und nicht weniger als acht Singles schafften den Sprung auf Platz 1. 1976 erhielt Dolly ihre eigene Fernsehshow „Dolly“, und im folgenden Jahr erwarb sie die Produktionsrechte für ihre eigenen Alben, was auch sogleich zu verschiedenen Veröffentlichungen wie New Harvest, First Gathering im Jahr 1977 führte.

 

 

Neben ihren eigenen Hits, die sie während der späten 70er Jahre produzierte, sangen viele Künstler - von Rose Maddox und Kitty Wells bis zu Olivia Newton-John, Emmylou Harris und Linda Ronstadt - Coverversionen ihrer Songs und ihre Geschwister, Randy und Stella, erhielten eigene Plattenverträge.

Obwohl Dolly Parton schon ziemlich populär war, wurde sie 1977 mit dem grandiosen Crossover Hit „Here You Come Again“ von Barry Mann/Cynthia Weil zum echten Superstar. Der Song erreichte Platz 3 der Pop Charts, hielt sich fünf Wochen an der Spitze der Country Charts und bekam Gold. Das gleichzeitig erschienene Album wurde mit Platin ausgezeichnet und das nachfolgende Album “Heartbreaker“ erhielt Gold. Schon bald erschien sie auf den Titelseiten von Country und Mainstream Presseerzeugnissen. Dem überraschenden finanziellen Gewinn folgte ein Prozess gegen Porter Wagoner, der einen bedeutenden Anteil an ihren Tantiemen hatte. Am Ende erhielt Dolly Parton ihre Copyrights zurück, während Porter Wagoner ein Geldbetrag und das von dem Duo geteilte Studio zugesprochen wurden. Im Gefolge des Prozesses erschien 1980 das bis dahin nicht veröffentlichte Album des Duetts, „Making Plans“, dessen Titelsong auf Platz 2 der Country Charts landete.

Dolly Partons kommerzieller Erfolg setzte sich 1980 weiter fort, als drei Hits in Folge den Sprung auf Platz 1 schafften: „Starting Over Again” (geschrieben von Donna Summer), „Old Flames Can't Hold a Candle to You”, und „9 to 5“. Letzterer war der Titelsong zu ihrem schauspielerischen Debüt „9 to 5“ („Warum eigentlich...bringen wir den Chef nicht um?“, 20th Century Fox). Der Film wurde mit Jane Fonda und Lily Tomlin in weiteren Hauptrollen zu einem Riesenerfolg, der Dolly Parton zum Filmstar machte. Gleichzeitig wurde der Song ihre erste Nummer 1 Pop Single. „Warum eigentlich...bringen wir den Chef nicht um?“ gab Dollys Karriere eine Eigendynamik, die bis in die frühen 80er Jahren anhielt. Sie trat in weiteren Filmen auf, unter anderem im Musical „The Best Little Whorehouse in Texas“ („Das schönste Freudenhaus in Texas“, Universal Pictures, 1982) mit Burt Reynolds und in der Komödie „Rhinestone“ („Der Senkrechtstarter“, 20th Century Fox, 1984) mit Sylvester Stallone. Dollys Singles schafften durchweg den Sprung in die Top Ten der Country Charts: in den Jahren von 1981 bis 1985 hatte sie 12 Top Ten Hits, von denen die Hälfte auf Platz 1 landete. Darüber hinaus stürmte Dolly Parton die Pop Charts mit einer neu aufgenommenen Version von „I Will Always Love You“ aus „Das schönste Freudenhaus in Texas“, ein Song, der sich in den Top 50 einreihte sowie mit dem Song „Islands In The Stream“ im Duett mit Kenny Rogers, der von den Bee Gees geschrieben und von Barry Gibb produziert wurde und zwei Wochen auf Platz 1 stand.

Ab 1985 meinten jedoch viele langjährige Fans, dass Dolly zu viel Zeit damit verbrachte, dem Massengeschmack zu huldigen. Die meisten ihrer Alben wurden von zeitgenössischen, melodiegeprägten Poptiteln wie „Island in the Stream“ bestimmt, und seit Jahren hatte sie keinen geradlinigen Country Song mehr gesungen.

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